Viel mehr als nur ein Lädchen

Karl-Preising-Schüler betreiben Paulinenlädchen im Helenenheim

BAD AROLSEN. „Wir wollen keinen Automaten, uns geht es um Begegnung zwischen Alt und Jung“, sagt der Heimleiter des Helenenheims Christof Sailer. Und genau aus dieser Motivation heraus wurde die Idee des „Paulinenlädchens“ geboren, das nun feierlich eröffnet wurde. Dort bieten künftig Schüler der Berufsorientierungsstufe geistige Entwicklung (BOS) der Karl-Preising-Schule des Bathildisheim e.V. stundenweise Dinge des täglichen Bedarfs an.

Im Paulinenlädchen soll ein echtes Miteinander und Füreinander entstehen. Und zwar ebenso im Sinne der Karl-Preising-Schüler als auch der Bewohner, die das Angebot der Schüler im Helenenheim nutzen. Die Schüler der BOS haben die Möglichkeit, in vier verschiedene Berufsfelder zu schnuppern. Die Schüler, die sich für ein kaufmännisches Berufsfeld entschieden haben, konnten ihre Fähigkeiten bisher nur in einem Übungsladen unter Beweis stellen. Jetzt haben sie die Möglichkeit, Kalkulation, Einkauf und Verkauf unter tatsächlichen Bedingungen zu erproben und durchzuführen. Unterstützt werden die Schüler von Lehrer Jürgen Viering dabei von der Gruppe der „sozialen Berufe“.

Im Vorfeld galt es ein geeignetes Sortiment zusammenzustellen. Hatten die Schüler zwar an Schokolade und Rätselhefte gedacht, wünschten sich die Bewohner auch Haftcreme und Taschentücher. Doch gemeinsam wurde ein Konzept erstellt, sodass die Bewohner nun an drei Tagen die Woche stundenweise die Möglichkeit haben, sich mit den kleinen Dingen des Alltags einzudecken. Für viele von ihnen wäre der Weg zum nächsten Supermarkt zu beschwerlich.

Begeistert von dem Projekt zeigten sich nicht nur die Schüler und Bewohner, sondern auch der Schulleiter der Karl-Preising-Schule Michael Börner sowie der Verwaltungsleiter des Waldeckischen Diakonissenhaus Sophienheim (WDS) Wilfried Höhle. Zur Einweihung des Paulinenlädchens sang der Kinderchor der Karl-Preising-Schule unter der Leitung von Dominic Schneider und Sarah Löser.