Bathildisheim e.V. setzt auf den Dialog mit der Politik
Landtagsabgeordnete informierten sich vor Ort

BAD AROLSEN. Der Bathildisheim e. V. begrüßte Jennifer Gießler, Mitglied des hessischen Landtags und Sprecherin für Behindertenpolitik, zu einem schon langen geplanten Besuch, um praktische Einblicke in die Arbeit der Jugend- und Eingliederungshilfe zu ermöglichen. Gemeinsam mit Jan-Wilhelm Pohlmann (MdL) und Vertretern der Diakonie Hessen besuchte sie die Förderschule Karl-Preising-Schule, eine Intensivwohngruppe sowie eine Internatswohngruppe, um sich ein Bild von den besonderen Herausforderungen und Lösungsansätzen in diesem Bereich zu machen.
Die Veranstaltung bot den politischen Gästen die Möglichkeit, sich intensiv mit den Herausforderungen der sozialen Arbeit auseinanderzusetzen. Dabei ging es weniger um abstrakte Diskussionen, sondern um einen praxisnahen Austausch, der der Politik helfen soll, Entscheidungen zu treffen, die an den tatsächlichen Bedürfnissen orientiert sind.
Von Bürokratieabbau bis Fachkräftemangel: Herausforderungen im Sozialsektor Ein Schwerpunkt des Besuchs lag auf den Rahmenbedingungen, die die Arbeit in der Jugend- und Eingliederungshilfe maßgeblich beeinflussen. Die Mitarbeitenden berichteten, wie aufwendige bürokratische Verfahren, etwa bei der zeitintensiven Dokumentation und Einzelfallgenehmigungen, die Flexibilität in der täglichen Arbeit erschweren können. Hier wurde deutlich, dass Vereinfachungen notwendig sind, um mehr Zeit für die Versorgung der Klient:innen zur haben, gerade hinsichtlich des Fachkräftemangels. Zusätzlich können Erleichterungen in Bezug auf die unterschiedlichen Anerkennungen der Ausbildungsberufe im sozialen Bereich helfen.
Gerade der Fachkräftemangel war ein zentrales Thema. Das Bathildisheim betonte, wie wichtig es ist, Berufe wie die Heilerziehungspflege attraktiver zu machen, etwa durch bessere Ausbildungsbedingungen und gezielte Weiterqualifizierungen. Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse sowie die Schaffung attraktiver Perspektiven im sozialen Bereich wurden ebenfalls angesprochen.
Förderschule und Wohngruppen: Individuelle Unterstützung im Fokus
Der Rundgang begann in der Karl-Preising-Schule, die mit ihrem umfassenden Förder- und Bildungsangebot Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Bedarfen eine maßgeschneiderte Entwicklung ermöglicht. Die Gäste erfuhren bei ihrem Besuch in zwei Klassen, wie pädagogische und therapeutische Ansätze eng miteinander verzahnt sind.
In zwei unterschiedlichen Wohngruppen im Kinder- und Jugendbereich (Intensivwohnen und Internat) konnte Frau Gießler sich direkt mit Mitarbeitenden austauschen. Dabei wurde deutlich, dass Themen wie Beziehungskonstanz und interdisziplinäre Betreuung entscheidend für den Erfolg sind.
Inklusion im SGB 8: Der Weg zur passgenauen Unterstützung
Über das Potenzial des SGB 8 und eine inklusive Jugendhilfe wurde diskutiert. Dabei stand die Frage im Raum, wie die besonderen Bedarfe von Kindern und Jugendlichen trotz neuer gesetzlicher Regelungen im Blick bleiben. Die Verantwortlichen im Bathildisheim hoben hervor, dass die neue Regelung zwar als Leitgedanke begrüßt wird, in der Praxis jedoch oft an unzureichender Finanzierung und komplizierten Regelungen scheitert. Hier appellierte das Unternehmen an die Politik, klare und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.
Bild oben rechts: Verena Zuknik, Gruppenleitung, Joachim Sylla und Sandra Möller, beide Diakonie Hessen, Dr. Christian Geyer, fachlicher Vorstand Bathildisheim, Jennifer Gießler, MdL, Jens Wehmeyer, kaufmännischer Vorstand Bathildisheim, Jan-Wilhelm Pohlmann, MdL. Quelle: Bathildisheim e.V.
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